Das Wichtigste in Kürze
Einführung: So steht es um die Altersvorsorge in Deutschland
Die Altersvorsorge ist eines der zentralen Themen unserer Zeit: Und vielen Menschen ist bewusst, dass das Thema in Deutschland brisanter denn je ist. Lange Zeit galt die gesetzliche Rente als solide Basis, auf die man sich verlassen konnte. Doch die Rahmenbedingungen haben sich grundlegend verändert. Der demographische Wandel sorgt dafür, dass die Bevölkerung immer älter wird, während gleichzeitig die Zahl der Beitragszahler sinkt. Das bedeutet: Weniger Erwerbstätige müssen für mehr Rentnerinnen und Rentner aufkommen. Schon heute zeigt sich, dass das Umlageverfahren der gesetzlichen Rente zunehmend an seine Grenzen stößt.
Für die Menschen bedeutet das eine wachsende Unsicherheit: Wird die gesetzliche Rente im Alter reichen? Wie groß wird die Rentenlücke sein? Und welche Möglichkeiten hat man als Privatperson, ausreichend fürs Alter vorzusorgen?
Fakt ist: Das Rentenniveau sinkt seit Jahren, und ohne zusätzliche Vorsorge wird es für viele schwierig, den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten.
Gleichzeitig stehen die Menschen vor weiteren Herausforderungen. Die steigende Lebenserwartung verlängert die Zeit, in der Einkommen durch Rentenzahlungen oder Kapitalanlagen gesichert werden muss. Dazu kommen wirtschaftliche Unsicherheiten, niedrige Zinsen auf klassische Sparprodukte und die Frage, wie man sein Geld am besten anlegt, um es sicher und ertragreich fürs Alter arbeiten zu lassen sowie die Inflation, die das Geld stetig entwertet.
Diese komplexe Situation macht klar: Jeder ist gefordert, sich rechtzeitig mit seiner Altersvorsorge auseinanderzusetzen und Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen. Staatliche Förderung, betriebliche Angebote und private Vorsorgemöglichkeiten müssen intelligent kombiniert werden, um eine stabile finanzielle Basis für den Ruhestand zu schaffen.
Orientierung bietet dabei das sogenannte 3-Schichten-Modell der Altersvorsorge, welches 2005 im Rahmen des Alterseinkünftegesetzes (AltEinkG) eingeführt wurde und das bis dahin geltende 3-Säulen-Modell ablöste.
Ein kurzer Exkurs dazu: Bis zu diesem Zeitpunkt waren Beamtenpensionen voll zu versteuern während die Renten der gesetzlichen Rentenversicherung lediglich mit dem Ertragsanteil der Besteuerung unterlagen. Das war laut Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 06.03.2022 ein Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgebot des Grundgesetzes. Dies wurde dann mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Neuordnung der einkommensteuerrechtlichen Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und Altersbezügen (Alterseinkünftegesetz – AltEinkG) vom (BGBl. I S. 1427), geändert durch Artikel 117 der Verordnung vom (BGBl. I S. 2407) umgesetzt und korrigiert.
Das 3-Schichten-Modell strukturiert die verschiedenen Möglichkeiten und macht deutlich, wie gesetzliche, betriebliche und private Absicherung zusammenspielen können.
Das Konzept des 3-Schichten-Modells
Das 3-Schichten-Modell ist ein Rahmen, der die Altersvorsorge in Deutschland übersichtlicher und vergleichbarer machen soll. Es ordnet die unterschiedlichen Vorsorgeformen in ein klares System und zeigt, wie sie zusammenwirken können, um im Ruhestand finanzielle Sicherheit zu gewährleisten.
Die Grundidee dahinter ist einfach: Altersvorsorge soll nicht auf einer einzelnen Quelle beruhen, sondern auf mehreren, die sich gegenseitig ergänzen (nicht alle Eier in einen Korb legen). Dadurch wird das Risiko verteilt und die Stabilität der Versorgung erhöht. Das Modell macht außerdem sichtbar, welche Rolle der Staat, die Arbeitgeber und die private Eigeninitiative jeweils spielen und wie steuerliche Förderungen oder rechtliche Vorgaben in die Vorsorge eingebettet sind.
Kurz gesagt: Das 3-Schichten-Modell liefert eine Art Landkarte für die Altersvorsorge. Es hilft, die verschiedenen Möglichkeiten besser einzuordnen und die eigene Strategie so aufzubauen, dass sie langfristig tragfähig ist.
... und wie man dieses Modell am besten für sich persönlich nutzen kann, zeigen wir in diesem Artikel!
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Tabelle: Die verschiedenen Schichten im direkten Vergleich

Die Vorteile und Nachteile aller Schichten und Produkte
Jede der drei Schichten im Altersvorsorge-Modell erfüllt eine bestimmte Funktion und bringt eigene Chancen, aber auch Einschränkungen mit sich. Während manche Lösungen stark vom Staat gefördert werden, punkten andere durch Flexibilität oder individuelle Gestaltungsfreiheit. Gleichzeitig gilt: Wo es Vorteile gibt, sind auch Grenzen gesetzt – sei es durch steuerliche Regeln, eingeschränkte Verfügbarkeit des Kapitals oder Renditechancen.
Wer seine Altersvorsorge planen möchte, sollte die Stärken und Schwächen der einzelnen Schichten kennen. Nur so lässt sich einschätzen, welche Bausteine für die persönliche Situation wirklich sinnvoll sind und wie sie sich am besten kombinieren lassen.
Im Folgenden geben wir daher eine ausführliche Übersicht aller Vorteile und Nachteile der Vorsorgelösungen innerhalb der einzelnen Schichten!
- Schicht 1: Basisvorsorge
- Gesetzliche Rentenversicherung
- Rürup-Rente
- Berufsständische Versorgungswerke
- Schicht 2: Staatlich geförderte Zusatzvorsorge
- Betriebliche Altersvorsorge
- Riester-Rente
- Schicht 3: Private Altersvorsorge
- Private Rentenversicherung
- ETFs, Fonds, Immobilien, ...

Schicht 1: Basisvorsorge
Die erste Schicht des 3-Schichten-Modells bildet die Basisvorsorge (auch Basisversorgung genannt). Sie stellt die Grundabsicherung im Alter dar und ist für alle verpflichtend oder besonders steuerlich begünstigt. Dazu gehören die gesetzliche Rentenversicherung, die Rürup-Rente sowie die berufsständischen Versorgungswerke.
Das zentrale Merkmal dieser Schicht: Sie soll eine lebenslange, verlässliche Rente sicherstellen, die als Fundament für die Altersvorsorge dient und ist in der Regel nicht kündbar.
Die Produkte sind stark reguliert, wenig flexibel und nicht frei verfügbar – dafür aber durch staatliche Förderung oder Pflichtbeiträge stabil und zuverlässig.
Gesetzliche Rentenversicherung (1. Schicht): Vorteile & Nachteile
Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) ist das Fundament der Altersvorsorge in Deutschland und bildet die Basis im 3-Schichten-Modell. Sie funktioniert nach dem Umlageverfahren: Die aktuell Beschäftigten zahlen Beiträge, aus denen direkt die Renten der heutigen Rentner finanziert werden. Dadurch entsteht ein solidarisches System, das allen Erwerbstätigen eine Grundabsicherung im Alter bietet.
Zwar ist die gesetzliche Rente ein wichtiger Baustein, doch sie gerät durch den demographischen Wandel zunehmend unter Druck. Immer weniger Beitragszahler müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Deshalb ist klar: Allein mit der gesetzlichen Rente wird es künftig unmöglich, den gewohnten Lebensstandard zu sichern.
Ihre Rolle im 3-Schichten-Modell ist daher vor allem die Basisabsicherung, die jeder erhält, der in Deutschland in die Rentenversicherung einzahlt (idR Angestellte und Selbständige, die freiwillig einzahlen). Um darüber hinaus gut abgesichert zu sein, empfiehlt sich eine Kombination mit weiteren Vorsorgebausteinen aus den anderen Schichten.
Vorteile
Nachteile
Rürup-Rente (1. Schicht): Vorteile & Nachteile
Die Rürup-Rente (auch Basisrente genannt) ist ein weiterer Bestandteil der ersten Schicht im 3-Schichten-Modell. Sie wurde ursprünglich für Selbstständige und Freiberufler entwickelt, die nicht automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, steht aber grundsätzlich auch Angestellten offen.
Ihr wesentliches Merkmal: Die Beiträge können steuerlich geltend gemacht werden, was die Rürup-Rente besonders für Gutverdiener zumindest in der Einzahlungsphase attraktiv macht. Gleichzeitig ist sie als lebenslange Rente konzipiert: Das angesparte Kapital wird nicht auf einmal ausgezahlt, sondern sichert eine regelmäßige Versorgung im Alter.
Dadurch ist allerdings auch die Flexibilität eingeschränkt: Eingezahltes Kapital kann nicht wieder entnommen oder nur eingeschränkt vererbt werden. Damit eignet sich die Rürup-Rente vor allem für Menschen, die auf eine verlässliche, steuerlich geförderte Altersvorsorge setzen wollen und bereit sind, Abstriche bei der Verfügbarkeit ihres Geldes zu machen.
Im 3-Schichten-Modell erfüllt die Rürup-Rente somit die gleiche Grundidee wie die gesetzliche Rente: eine stabile Basisabsicherung – ergänzt um steuerliche Vorteile.
Vorteile
Nachteile
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Berufsständische Versorgungswerke (1. Schicht): Vorteile & Nachteile
Für bestimmte freie Berufe wie beispielsweise Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten oder Steuerberater gibt es berufsständische Versorgungswerke. Sie übernehmen in diesen Berufsgruppen die Rolle, die sonst die gesetzliche Rentenversicherung spielt und gehören deshalb ebenfalls zur ersten Schicht im 3-Schichten-Modell.
Die Funktionsweise ist ähnlich: Mitglieder zahlen während ihres Berufslebens verpflichtend Beiträge ein und erwerben dadurch Ansprüche auf Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten. Oft werden die Leistungen zusätzlich durch Kapitaldeckung gestützt, was sie von der reinen Umlagefinanzierung der gesetzlichen Rente unterscheidet.
Für die Betroffenen bieten die Versorgungswerke eine solide Grundabsicherung, die gesetzlich verankert und auf die jeweilige Berufsgruppe zugeschnitten ist. Dennoch gilt auch hier: Die demographische Entwicklung und die Begrenztheit der Leistungen machen es notwendig, weitere Vorsorgebausteine aus den anderen Schichten hinzuzufügen, um den Lebensstandard im Alter zu sichern.
Vorteile
Nachteile
Schicht 2: Zusatzversorgung
Die zweite Schicht des 3-Schichten-Modells umfasst die Zusatzversorgung. Sie ergänzt die Basisabsicherung durch staatlich geförderte oder arbeitgebergestützte Modelle wie die Riester-Rente und die betriebliche Altersvorsorge (bAV).
Attraktiv wird diese Schicht vor allem durch staatliche Zulagen, Steuervorteile und Arbeitgeberzuschüsse, die die eigene Vorsorgeleistung spürbar erhöhen können.
Die Kehrseite: Produkte der zweiten Schicht sind häufig an gesetzliche Vorgaben gebunden und daher weniger flexibel. Einmal eingezahlte Beiträge stehen in der Regel erst im Rentenalter zur Verfügung, können oftmals nicht frei investiert werden und die Auszahlungen müssen später versteuert werden.
Betriebliche Altersvorsorge (2. Schicht): Vorteile & Nachteile
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) gehört zur zweiten Schicht des 3-Schichten-Modells und bietet Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Arbeitgeber für das Alter vorzusorgen. Beiträge können direkt aus dem Bruttogehalt abgeführt werden (Entgeltumwandlung), wodurch sie zunächst bis zu bestimmten Grenzen steuer- und sozialabgabenfrei bleiben. In vielen Fällen beteiligt sich auch der Arbeitgeber mit einem Zuschuss, was die Attraktivität zusätzlich erhöht.
Die bAV sorgt so für eine spürbare Ergänzung zur gesetzlichen Rente und ist ein wichtiger Baustein, um die entstehende Rentenlücke im Rahmen der drei Schichten der Altersvorsorge zu verkleinern. Gleichzeitig unterliegt sie bestimmten Regeln: Das Kapital ist in der Regel erst im Rentenalter verfügbar, und die spätere Rente muss versteuert sowie meist mit Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen belastet werden. Geht man davon aus, dass Steuern und Sozialabgaben weiter steigen, bleibt später in der Rente von einer betrieblichen Altersvorsorge nur noch wenig übrig.
Trotz dieser Einschränkungen bietet die betriebliche Altersvorsorge einen klaren Vorteil: Sie verbindet steuerliche Vergünstigungen mit der Möglichkeit, gemeinsam mit dem Arbeitgeber systematisch Kapital für den Ruhestand aufzubauen.
Vorteile
Nachteile
Riester-Rente (2. Schicht): Vorteile & Nachteile
Die Riester-Rente ist ein staatlich gefördertes Vorsorgeprodukt aus der zweiten Schicht des 3-Schichten-Modells. Sie richtet sich in erster Linie an Arbeitnehmer und bestimmte Gruppen von Selbstständigen. Ihr zentrales Merkmal ist die Kombination aus staatlichen Zulagen und steuerlichen Vorteilen: Wer einen eigenen Beitrag leistet, erhält zusätzlich eine Grundzulage, eventuell auch Kinderzulagen. Das ist besonders attraktiv für Familien.
Die eingezahlten Beiträge und Förderungen werden in einem Riester-Vertrag angespart und stehen später als lebenslange Rente zur Verfügung. Allerdings ist die Riester-Rente an klare gesetzliche Vorgaben gebunden, was die Auswahl der Produkte und die Flexibilität einschränkt. Auch die Rendite hängt stark von den gewählten Anlagemöglichkeiten und den Verwaltungskosten ab.
Trotz mancher Kritik bleibt die Riester-Rente für viele ein sinnvoller Baustein innerhalb der drei Säulen, insbesondere für Familien mit mehreren Kindern oder Geringverdiener, die von den hohen Zulagen profitieren. Sie ergänzt die gesetzliche Rente und trägt so dazu bei, die Versorgungslücke im Alter abzufedern.
Vorteile
Nachteile
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Schicht 3: Private Altersvorsorge
Die dritte Schicht des 3-Schichten-Modells umfasst die private, individuell gestaltbare Vorsorge. Hierzu zählen private Rentenversicherungen, Kapitalanlagen wie Fonds oder ETFs sowie Immobilien und andere Vermögenswerte. Sie bietet damit den größten Gestaltungsspielraum, da weder staatliche Vorgaben noch enge Restriktionen bestehen.
Das zentrale Merkmal dieser Schicht ist ihre Flexibilität: Jeder kann selbst entscheiden, wie viel er investiert, welche Anlageform gewählt wird und in welchem Umfang Risiken eingegangen werden.
So lässt sich die private Vorsorge optimal an die persönlichen Ziele, Lebensphasen und finanziellen Möglichkeiten anpassen.
Im Unterschied zu den ersten beiden Schichten gibt es hier in der Einzahlungsphase keine direkte staatliche Förderung. Dafür sind die Renditechancen oft deutlich höher. Wer die private Vorsorge nutzt, übernimmt damit auch die Verantwortung für eine kluge und langfristige Anlagestrategie.
Die dritte Schicht ist somit die individuelle Ergänzung, um die Grund- und Zusatzversorgung passgenau auszubauen und die eigene Altersvorsorge breiter und stabiler aufzustellen oder kann auch als alleinige Altersvorsorge genutzt werden.
Private Rentenversicherung (3. Schicht): Vorteile & Nachteile
Die private Rentenversicherung gehört zur dritten Schicht des 3-Schichten-Modells und ist eine Form der individuellen Vorsorge. Sie funktioniert im Prinzip wie ein langfristiger Sparvertrag: Über regelmäßige Beiträge oder eine Einmalzahlung wird Kapital angesammelt, das im Alter in Form einer lebenslangen Rente oder auch als Kapitalauszahlung(en) oder Entnahmeplan ausgezahlt wird.
Ihr großer Vorteil liegt in der Flexibilität. Versicherte können zwischen verschiedenen Anlageformen wählen, von klassisch sicherheitsorientierten Tarifen mit Garantien bis hin zu fondsgebundenen Varianten mit höheren Renditechancen. Auch Zusatzoptionen wie Hinterbliebenenschutz, Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung oder Rentengarantiezeiten lassen sich individuell vereinbaren.
Im Gegensatz zu staatlich geförderten Produkten wie zum Beispiel der Riester gibt es hier jedoch kein extra Geld vom Staat. Stattdessen hat die private Rentenversicherung jedoch Vorteile bei der Besteuerung der Rente: So kannst du zum Beispiel bei Auszahlung des Kapitals ("Kapitalisierung" statt Verrentung) nach der 12/62-Regel vom Halbeinkünfteverfahren profitieren. Wird die private Rentenversicherung als Rente statt als einmaliges Kapital ausgezahlt, sind die Steuern sogar noch geringer.
Vorteile
Nachteile
ETFs, Fonds, Immobilien, ... (3. Schicht): Vorteile & Nachteile
Neben Versicherungsprodukten zählen auch Kapitalanlagen wie ETFs, Fonds oder Immobilien zur dritten Schicht des 3-Schichten-Modells. Sie stehen für die maximale Freiheit bei der privaten Altersvorsorge, da sie ohne feste staatliche Vorgaben oder Einschränkungen individuell ausgewählt werden können.
ETFs und Fonds ermöglichen es, schon mit kleinen Beträgen breit gestreut in Aktien, Anleihen oder Mischportfolios zu investieren. Sie bieten damit attraktive Renditechancen, sind aber auch von den Schwankungen der Finanzmärkte abhängig.
Immobilien gelten als besonders werthaltige Form der Altersvorsorge. Ob selbstgenutzt oder vermietet, sie können langfristig Sicherheit und zusätzliche Einnahmen im Ruhestand schaffen. Gleichzeitig erfordern sie Kapital, Pflege und einen langen Atem.
Weitere Anlagen wie Gold, Beteiligungen oder andere Sachwerte können die Altersvorsorge abrunden, bergen aber ebenfalls Chancen und Risiken.
Der entscheidende Vorteil dieser Anlageformen liegt in ihrer Flexibilität und Gestaltungsfreiheit. Anleger können die Strategie jederzeit anpassen und von Entwicklungen an den Märkten profitieren. Allerdings tragen sie auch das volle Risiko selbst – ohne staatliche Absicherung oder Garantie. Dadurch, dass das Geld jederzeit zur Verfügung steht, gibt es allerdings auch keine Steuervorteile.
Vorteile
Nachteile
Die 3 Schichten der Altersvorsorge - steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge und Besteuerung der Renten im Überblick
Schicht 1 - Gesetzliche Rente / Rürup-Rente


Schicht 2 - betriebliche Altersvorsorge / Riester-Rente


Schicht 3 - Private Rentenversicherung


Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, was dir diese Grafiken sagen sollen oder welche Schlussfolgerung du aus diesen Grafiken ziehen kannst. Uns ist wichtig, dass sowohl die Einzahlungsphase als auch die Rente betrachtet werden. Viele Finanzberater verkaufen dir bspw. Schicht 1 und 2 mit dem starken Fokus auf den steuerlichen Vorteilen in der Einzahlungsphase. Die steuerlichen Nachteile bzw. die volle Besteuerung in der Rentenphase werden oftmals verschwiegen. Man erkennt also anhand der Grafiken, dass steuerliche Vorteile in der Einzahlungsphase immer mit steuerlichen Nachteile in der Rentenphase einhergehen (Schicht 1 und 2) oder wenn es keine steuerlichen Vorteile in der Einzahlungsphase gibt, dafür dann kaum Steuern in der Rentenphase anfallen (Schicht 3).
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Anwendung: So profitiert man vom 3-Schichten-Modell
Neben der reinen Theorie ist natürlich die Anwendung in der Praxis entscheidend: Wie kann man sich als Privatperson das 3-Schichten-Modell zunutze machen?
Das Modell dient vor allem als Orientierungshilfe: Es macht sichtbar, dass eine einzelne Lösung – sei es die gesetzliche Rente, die Riester-Rente oder auch ein ETF-Sparplan – selten ausreicht, um die gesamte Altersvorsorge solide abzudecken. Entscheidend ist die Kombination der Elemente, die am besten auf die eigene Situation zugeschnitten sind:
- Schicht 1 als Fundament: Fast jeder profitiert (zumindest zu einem gewissen Teil) von der Basisversorgung – sei es durch die gesetzliche Rente oder ein berufsständisches Versorgungswerk. Diese Vorsorgemaßnahmen haben zwar nicht den größten Wirkungsgrad, dafür bieten sie jedoch eine gewisse Grundversorgung. Wer darüber hinaus steuerlich begünstigt vorsorgen möchte, kann die Rürup-Rente nutzen, insbesondere als Selbstständiger oder Gutverdiener.
- Schicht 2 als Hebel durch Förderung: Arbeitnehmer sollten prüfen, ob sie sich durch eine betriebliche Altersvorsorge mit Arbeitgeberzuschuss oder durch Riester-Verträge zusätzliche Vorteile sichern können. Inwieweit sich dies lohnt, muss natürlich individuell geprüft werden, da es sehr viele schlechte Verträge gibt und die Zuschüsse durch den Arbeitgeber innerhalb der betrieblichen Altersvorsorge mindestens 30% betragen sollten, damit es sich lohnt.
- Schicht 3 als individuelle Ergänzung: Hier geht es um volle Flexibilität. Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, kann etwa ETFs oder Immobilien nutzen. Wer Wert auf lebenslange Sicherheit legt, wählt eine private Rentenversicherung. Damit lässt sich die Versorgungslücke zielgerichtet schließen und an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Die folgenden Praxisbeispiele geben einen weiteren Einblick:
- Berufseinsteiger (25 Jahre, Angestellter):
Das Fundament bildet die gesetzliche Rentenversicherung. Zusätzlich kann der Einstieg in einen ETF-Sparplan mit kleinen monatlichen Beträgen sinnvoll sein, um früh vom Zinseszinseffekt zu profitieren (Schicht 3). Außerdem empfiehlt sich eine private Rentenversicherung (z. B. ebenfalls auf ETF-Basis), um steuerliche Vorteile nutzen zu können. Auch die betriebliche Altersvorsorge (Schicht 2) wird interessant, sobald der Arbeitgeber attraktive Zuschüsse anbietet. - Familie mit Kindern (35 Jahre, beide berufstätig):
Neben der gesetzlichen Rente sollten Eltern zunächst prüfen, ob sie von Riester-Zulagen profitieren (Schicht 2). Häufig ist eine Riester-Rente jedoch nur bei geringem Einkommen und vielen Kindern interessant. Für zusätzliche Sicherheit und Flexibilität kann ein gemeinsames Depot mit ETFs sowie eine private Rentenversicherung sinnvoll sein (Schicht 3). Parallel lohnt es sich, über die bAV Zuschüsse vom Arbeitgeber mitzunehmen. - Selbstständiger (40 Jahre, hohes Einkommen):
Da Selbstständige oft nicht in die gesetzliche Rente einzahlen, ist die Rürup-Rente in vielen Fällen eine attraktive Lösung (Schicht 1), vor allem wegen der hohen steuerlichen Absetzbarkeit. Ergänzend empfiehlt sich eine private Rentenversicherung oder ein breit gestreutes Investmentportfolio (Schicht 3), um das Risiko abzufedern.
Nicht einfach blind die Schichten nachbauen!
Das 3-Schichten-Modell liefert eine wertvolle Orientierung: Allerdings wäre es ein Fehler, die Schichten einfach eins zu eins „nachzubauen“!
Altersvorsorge ist keine Schablone, sondern immer eine sehr persönliche Angelegenheit. Was für den einen passt, kann für den anderen wenig sinnvoll sein. Ein junger Berufseinsteiger mit kleinem Einkommen hat ganz andere Bedürfnisse als ein selbstständiger Unternehmer oder eine Familie mit mehreren Kindern. Deshalb sollte man die einzelnen Bausteine sorgfältig prüfen, bevor man sich langfristig bindet.
Zum Abschluss daher noch einige Tipps, die dabei helfen können, das 3-Schichten-Modell optimal für sich zu nutzen:
- Eigene Situation analysieren: Einkommen, Familienstand, Steuerklasse, Risikobereitschaft und berufliche Perspektive sind entscheidend für die Wahl der passenden Schichten. Wie wichtig sind dir bspw. die Themen Vererbbarkeit? Gerade die Vererbbarkeit ist in Schicht 1 und 2 sehr stark eingeschränkt.
- Förderungen optimal nutzen: Wer Anspruch auf staatliche Zulagen oder Steuervergünstigungen hat, sollte sich beraten lassen, ob er diese gezielt ausschöpfen sollte oder nicht – zum Beispiel durch Riester, Rürup oder betriebliche Altersvorsorge.
- Flexibilität sichern: Auch wenn staatlich geförderte Produkte Vorteile bringen, sollte immer ein Teil der Vorsorge in frei verfügbare Anlagen wie ETFs oder Tagesgeld fließen, um flexibel zu bleiben.
- Langfristig denken: Viele Verträge binden Kapital über Jahrzehnte. Deshalb lohnt es sich, nicht nur die heutige Situation zu betrachten, sondern auch mögliche Veränderungen in Zukunft einzukalkulieren.
Kurz gesagt: Das Modell zeigt, welche Möglichkeiten es gibt aber die Kunst liegt darin, daraus eine persönliche, maßgeschneiderte Strategie zu entwickeln. Wer unsicher ist, sollte sich beraten lassen, um typische Fehler wie zu starre Verträge, ungenutzte Förderungen oder überhöhte Kosten zu vermeiden.
Fazit zum 3-Schichten-Modell der Altersvorsorge
Das 3-Schichten-Modell ist ein hilfreicher Rahmen, um die Altersvorsorge übersichtlich zu strukturieren und langfristig tragfähig zu gestalten. Es zeigt, dass weder die gesetzliche Rente noch ein einzelnes Vorsorgeprodukt alleine ausreichen, sondern dass es auf die intelligente Kombination verschiedener Bausteine im Rahmen der drei Schichten der Altersvorsorge ankommt. Wer die Schichten individuell an seine Lebenssituation anpasst, kann Förderungen nutzen, Flexibilität bewahren und Schritt für Schritt ein stabiles Fundament für den Ruhestand aufbauen.
Gleichzeitig ist klar: Altersvorsorge ist komplex und jede Entscheidung hat langfristige Auswirkungen. Deshalb lohnt es sich, die eigene Situation sorgfältig zu analysieren und eine maßgeschneiderte Strategie zu entwickeln.
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Häufige Fragen
Das 3-Schichten-Modell ist ein Rahmen zur Strukturierung der Altersvorsorge in Deutschland in drei Ebenen: Basisversorgung (Schicht 1), Zusatzversorgung (Schicht 2) und private Vorsorge (Schicht 3). Ziel ist eine breite Absicherung durch Kombination mehrerer Bausteine.
Zur Risikostreuung und um staatliche Förderung, Arbeitgeberzuschüsse und private Flexibilität sinnvoll zu verbinden, sollte man mehrere Schichten kombinieren – so lässt sich die Rentenlücke besser schließen.
Als Faustregel kann gelten: Je höher die Schicht, desto flexibler – aber desto weniger (direkte) staatliche Förderung.
Das 3-Schichten-Modell wurde eingeführt, weil die gesetzliche Rente oder andere Vorsorgen der 1. Schicht durch den demografischen Wandel langfristig nicht ausreichen werden. Es soll Bürger dazu motivieren, ergänzend privat und betrieblich vorzusorgen und zeigt gleichzeitig, wie die verschiedenen Instrumente ineinandergreifen.
Gesetzliche Renten und andere Vorsorgen der 1. Schicht reichen oft nicht aus, da der demografische Wandel, ein sinkendes Rentenniveau und längere Rentenbezugszeiten das Umlageverfahren stark belasten. Ohne Zusatzvorsorge droht häufig eine Versorgungslücke.
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